Auf dem Lasttier der einfachen Leute wollte Jesus nach Jerusalem einziehen. Schon seine schwangere Mutter ritt auf einem Esel nach Betlehem. Und mit dem Kind auf den Arm floh sie und ihr Mann Josef nach Ägypten. So stellt es jedenfalls üblicherweise die christliche Kunst dar.
Am Ende seines kurzen Lebens kommt Jesus als Wallfahrer zum Pessachfest, dem höchsten Feiertag des Judentums, das an den Auszug aus der Sklaverei in Ägypten erinnert. Und da inszenieren seine Jüngerinnen und andere begeisterte Wallfahrer einen feierlichen Einzug. Sie riefen: „Hosanna in der Höhe – Rette uns, Gott! Und hilf dem Sohn Davids!“ (Mt 21, 9) Denn sie hofften, dass mit diesem Jesus, der so viel Gutes tat, die endgültige Rettung durch Gott kommt. Vielleicht sogar die Befreiung von den Römern, die ja das Land kontrollierten und es mit immer mehr Abgaben arm machten. Da kein roter Teppich zum Ausrollen da war, legten sie ihre Mäntel auf die Straße, rissen Palmzweige ab und schwangen sie. Eine eher kleine Demo von Leuten aus der Provinz war das, aber die römischen Soldaten schauten schon kritisch.
Im Vorfeld hatte Jesus seine eigenen Regieanweisungen gegeben. Wenn schon das gefährliche Wort Messias in der Luft lag, so wollte er nur einer sein, der keine Gewalt anwendet. Deshalb nicht hoch zu Ross daherkommen, sondern bescheiden auf einem Esel. Für den möglichen Messias eine starke Botschaft!
Der Esel als Realsymbol für die Haltung Jesu. In der Tradition des barocken Jesuitentheaters ist es reizvoll, dieses Symbol am Palmsonntag für Kinder und Erwachsene erlebbar zu machen: mit einem lebendigen Esel.
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