Das Logo des Christentums ist das Kreuz – wie das Logo des Judentums der Davidstern, des Islams der Halbmond und des Hinduismus das Om-Zeichen. Die christliche Religion mit dem Kreuzsymbol erkennbar zu machen, geht auf die Regierungszeit von Kaiser Konstantin (306 – 337) zurück.
Hatte sein Vorgänger Diokletian die Christen noch töten lassen, wenn sie nicht den antiken Göttern opferten, so versuchte Konstantin jetzt, die christliche Religion zum staatstragenden Fundament zu machen. Geboren in Britannien, war er zunächst nur einer von vier Kaisern, mit dem Herrschaftsbereich nördlich der Alpen. Als er gegen den Mitkaiser von Italien, Licinius, zu Felde zog, ließ er auf die Schilde seiner Soldaten das Kreuz zeichnen – und gewann die Schlacht gegen ihn.
Danach ließ er in Rom die ersten Großkirchen bauen. Später folgten in Bethlehem die Geburts- und in Jerusalem die Grabeskirche. Sie wurde 335, zwei Jahre vor dem Tod Konstantins, eingeweiht.
Am Tag nach der Einweihung (14. September) zeigte man dem Volk die Balken des Kreuzes Jesu; Helena, die Mutter Konstantins, hatte sie ausgegraben lassen. Dieses Zeigen des Kreuzes, Kreuzerhöhung genannt, wird seitdem in der Ost- und Westkirche als Fest gefeiert.
Das Sichtbarmachen des Kreuzes im öffentlichen Raum ist eine Sache. Eine andere die persönliche Aufmerksamkeit für das Kreuz als spirituelles Symbol. Vielleicht hilft es, uns Jesus am Kreuz hängend vorzustellen (oder ein Kreuz vor uns zu legen) und ein Gespräch mit ihm zu führen – über sein Leiden und über das unsrige. Dies empfiehlt Ignatius von Loyola in seinen Geistlichen Übungen (Nr. 54): „Das Gespräch wird mit richtigen Worten gehalten, so wie ein Freund mit seinem Freunde spricht oder ein Knecht zu seinem Herrn, bald um eine Gnade bittend, bald sich wegen eines begangenen Fehlers anklagend, bald seine Anliegen mitteilend und dafür Rat erbittend.“
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