Am 4. Dezember, der dieses Jahr auf den 2. Adventssonntag fällt, gibt es den traditionellen Brauch der Barbara-Zweige. Dahinter steht die Gestalt einer frühchristlichen Heiligen.
Barbara von Nikomedien soll im 3. Jahrhundert gelebt haben. Nach der Legende wurde sie von ihrem dominanten und sicherheitsbesessenen Vater in einen Turm gesperrt, als dieser für längere Zeit verreiste. Bei seiner Rückkehr erfuhr er, dass seine Tochter inzwischen Christin geworden war. Er drang in sie, ihre Glaubensüberzeugung aufzugeben.
Als sie vor ihm floh, wurde sie von einem Felsen geschützt, der sich öffnete und sie verbarg. Deswegen wählten die Bergleute sie zu ihrer Patronin. In vielen Gruben gab es Schreine mit der heiligen Barbara. Auch beim Beginn der Bauarbeiten für den Gotthard-Tunnel oder den Erweiterungsarbeiten am U-Bahnhof Sendlinger Tor wurde unter Tage eine Barbara-Statue aufgestellt und für unfallfreie Bauarbeiten gebetet.
Ein anderes Detail aus ihrer Legende führt zum vorweihnachtlichen Brauch der Barbara-Zweige. Auf dem Weg ins Gefängnis soll sie mit ihrem Gewand an einem Zweig hängen geblieben sein. Sie stellte den abgebrochenen Zweig in ein Gefäß mit Wasser, der erblühte, als sich ihr Leben im Martyrium vollendete.
Wenn man am Barbaratag Zweige von einem Kirsch- oder einem Apfelbaum oder einer Forsythie abschneidet und sie ins Wasser stellt, erblühen diese Zweige bis zum Heiligen Abend und bringen so in der düsteren Winterzeit ein wenig Frühlingsflair in unsere Wohnungen.
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