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Amaryllis - eine Liebesgeschichte



Amaryllis ist der Name einer schönen, griechischen Nymphe oder Hirtin. Sie wird sowohl vom griechischen Dichter Theokritos (um 310 - 250 v. Chr.) besungen, als auch später von dem römischen Dichter Vergil (70 v. Chr. - 19 v. Chr.). Im alten Griechenland soll sich einst das hübsche Hirtenmädchen Amaryllis in den Hirten Alteo verliebt haben, er jedoch hatte nur Augen für schöne Blumen. Die Unglückliche fragte das Orakel von Delphi. Dort erhielt sie einen goldenen Pfeil aus dem Köcher der Artemis und den Rat, sie solle sich Nacht für Nacht vor die Hütte des Hirten stellen und sich den Pfeil ins Herz stechen. Das tat das Hirtenmädchen. 29 Abende lang ertrug sie den Schmerz und vergoss ihr Blut. Bis zum Morgen heilte die Wunde jedes Mal. In der 30. Nacht erwachte der schöne Hirte und trat aus der Hütte. Da war an der Stelle, wo das Blut auf die Erde getropft war, eine Blume gewachsen, so prächtig, wie er noch keine gesehen hatte. Seine Augen begannen zu funkeln. Vor lauter Begeisterung über diese neue Pflanze fiel er auf die Knie – direkt vor Amaryllis. Als er begriff, welches Opfer die Hirtin gebracht hatte, damit diese Blüten entstehen konnten, erfasste ihn die Liebe zu ihr und er küsste er sie auf den Mund. Für Amaryllis hatte es sich gelohnt, für ihre Liebe zu leiden. Ihr Name bedeutet übrigens „funkeln lassen“.

Diese Blume, an der sich in der Weihnachtszeit viele Menschen erfreuen, passt gut zum Fest der Liebe: so klein und unscheinbar, wie sie aus dem Samen zur Knospe und dann zur schönen Blüte wächst, so beginnt die Menschwerdung Gottes mit der Schwangerschaft Marias und der Geburt des kleinen Kindes Jesus. Das Ja einer Frau zu einer geradezu unglaublichen Zumutung ermöglicht das Kommen des sehnsüchtig erwarteten Erlösers.





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