Der Name Pfingsten wird vom griechischen Wort "pentekosté", der Fünfzigste, abgeleitet und bezeichnet den zeitlichen Abstand von 50 Tagen zwischen Ostern und Pfingsten.
Als christliches Fest wurde Pfingsten erstmals im 4. Jahrhundert erwähnt.
Das spezifische Ereignis dieses Festes ist die Aussendung des Heiligen Geistes, wie sie die Apostelgeschichte (Apg 2, 1-14) erzählt.
Das Alte Testament kennt für den Geist Gottes das Wort „ruah“. Es kommt dort fast 400mal vor und wird fast immer weiblich verwendet. Es bezeichnet ursprünglich den schnellen und hörbaren Atem in der Geburtssituation. So heißt es bei Jesaja (42,14): „Ich hatte sehr lange geschwiegen, ich war still und hielt mich zurück. Wie eine Gebärende will ich nun schreien, ich schnaube und schnaufe.“
In der ostkirchlichen Tradition wird der hl. Geist als „Mutter aller Geschöpfe“ bezeichnet und in der syrischen und armenischen Taufliturgie heißt es, dass die Menschen aus dem Mutterschoß des heiligen Geistes geboren werden.
Im Psalm 104 beten wir: „Sendest du deine ruah, Deinen Geist aus, so werden sie alle erschaffen und du erneuerst das Angesicht der Erde.“
Der Begriff ist wahrscheinlich verwandt mit „rewah“ = Weite. Ruah schafft Raum, sie setzt in Bewegung, führt aus der Enge in die Weite und macht lebendig. So findet sich ruah fast immer zusammen mit Verben der Bewegung und kann dann Wind, Sturm, Atem, Geist, Lebenskraft oder prophetische Gotteskraft bedeuten. In der Rede vom Heiligen Geist, von Gott als Geist, wird also das Wirken Gottes beschrieben. Gottes Geist hält uns mit jedem Atemzug am Leben und erneuert uns.
In der biblischen Erzählung von der Taufe Jesu im Jordan ist die Taube das Zeichen des Heiligen Geistes, der vom Himmel herabkommend auf Jesus blieb, der so von Johannes dem Täufer als „Sohn des Himmels“, als von Gott gesandter Sohn erkannt wird.
Das Symbol der Taube ist aber viel älter als dieser Bibeltext. In den alten Kulturen Vorderasiens war die Taube das Attribut unterschiedlicher Göttinnen, für die sie Liebesbotschaften überbrachte. In Griechenland war sie der Liebesgöttin Aphrodite heilig. Bei den alten Ägyptern erscheint die Taube als Seelenvogel. Viel später sieht auch der Islam in ihr einen heiligen Vogel, weil sie Mohammed auf der Flucht beschützt haben soll.
Der Satz aus dem Hohenlied: „Deine Blicke sind Tauben“ ist nach Othmar Keel[1] wie folgt zu übersetzen: „Deine Blicke sind Liebesboten“, bzw. „Du bist schön, und deine Blicke künden von Liebe und Bereitschaft zur Liebe“.
Im Christentum zählt die Taube zu den ältesten Sinnbildern, zunächst mehr für die menschliche Seele als für den Heiligen Geist. Mehrere Väter der ersten Jahrhunderte bezogen die Taube auf Christus (z. B. Clemens von Alexandrien und Cyrill v. Alexandrien). Die älteste Darstellung der Taufe Jesu im Jordan findet sich in einem Fresko der Lucina-katakombe aus der 1. Hälfte des 2. Jahrhunderts.
Als Zeichen der Versöhnung mit Gott und als Symbol des Friedens kommt die Taube vor, als Noah nach der Sintflut drei Tauben ausfliegen lässt (Gen 8, 8-12). Eine kommt mit einem Ölzweig zurück. In der christlichen Kunst ist sie seit den Konzilien von Nizäa [325] und Konstantinopel [536] ein Symbol des Heiligen Geistes.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Taube zum Symbol der internationalen Friedensbewegung: für den Weltfriedenskongress 1950 wurde eine von Pablo Picasso gezeichnete Taube als Symbol gewählt. Seine Taubenbilder haben dazu beigetragen, dass die weiße Taube als Friedenssymbol weltweit Verbreitung fand. Auch dieses Jahr bitten wir um Gottes Geist und um Frieden überall auf der Welt.
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